Stell dir vor, du kommst nach Hause und plötzlich steht eine Katze vor deiner Tür, die dir nicht gehört. Was nun? In diesem Ratgeber dreht sich alles darum, was zu tun ist, wenn dir eine Katze zugelaufen ist. Von Anzeigen in Kleinanzeigen bis zum Besuch beim Tierarzt – hier erfährst du, wie du in dieser Situation am besten vorgehst. Katzen können einfach verschwinden oder gefunden werden, aber mit den richtigen Schritten kannst du helfen, sie sicher nach Hause zu bringen.
Info: Beitragsbild mit KI generiert, danke an neuroflash GmbH.
Nachbarskatze oder Streuner?
Nachbarskatzen streunen und treiben sich bei Streifzügen im Garten auch bei Nachbarn herum, da sie primär auf der Suche nach Nahrung, Wasser und einem gemütlichen Schlafplatz sind. Oftmals sind sie auch auf der Jagd nach Mäusen und anderen kleinen Beutetieren, die sich in Gärten oder Höfen verstecken.
Durch ihr natürlicherweise territoriales Verhalten können sie dabei auch das Revier anderer Katzen oder Tiere überqueren und erkunden. Daher ist es nicht ungewöhnlich, wenn man die verschmuste Hauskatze der Nachbarschaft plötzlich im eigenen Garten antrifft. Jemand sucht eventuell das Tier!
Katze zugelaufen – nicht zwingend ohne Besitzer
Es gibt mehrere Gründe, warum zugelaufene Katzen nicht zwangsläufig „herrenlos“ sind:
- Entwischt: Manche Tiere können sich beim Streifzug verlaufen oder aus Versehen aus ihrem Zuhause entkommen. In solchen Fällen machen sie sich auf die Suche nach ihrem Heim, können aber den Weg nicht mehr zurückfinden.
- Weggelaufen: Viele Tiere laufen weg, wenn sie sich gestresst fühlen oder wenn sie in Gefahr sind. In solchen Fällen suchen sie sich oft ein neues Zuhause in der Nachbarschaft, ohne sich jedoch weit zu entfernen.
- Ausgesetzt: Leider gibt es auch Menschen, die ihre Katzen einfach aussetzen, ohne sich um sie zu kümmern. In solchen Fällen suchen die Katzen oft Schutz und Nahrung in der Umgebung.
- Freigänger: Zahlreiche Katzen werden bewusst draußen gehalten und als „Freigänger“ benannt. Sie sind oft gut genährt und gepflegt, da sie natürlich ein festes Zuhause haben und die Halter sie versorgen.
- Streuner: Es gibt auch herrenlose Samtpfoten, die kein Zuhause haben und auf der Suche nach Nahrung und Schutz sind. Diese Katzen sind oft scheu und haben kein Vertrauen zu Menschen.
In jedem Fall ist es wichtig, eine zugelaufene Katze zu untersuchen, ob sie einen Mikrochip oder eine Markierung wie Tattoo (Ohr) trägt, um ihren Besitzer ausfindig zu machen. Wenn dies nicht der Fall ist, sollte man versuchen, herauszufinden, ob die Katze jemandem gehört oder ob sie Hilfe benötigt, um ein neues Zuhause zu finden.
Tipps zur Meldung des Tieres
Wenn du der Finder bist und vermutest, dass sie niemandem gehört, gibt es einige Schritte, die du unternehmen kannst, um sie zu melden:
- Versuche herauszufinden, ob die Samtpfote einem Nachbarn oder in der Nähe lebenden Personen gehört, indem du Flugblätter mit einem Foto der Fellnase in der Umgebung verteilst.
- Besuche auch das örtliche Fundbüro deiner Gemeinde, melde den „Fund“ und lass dir einen Nachweis über die Meldung geben.
- Bringe die Katze zu einem Tierarzt, um nach einem Microchip suchen zu lassen, der Informationen über den Katzenbesitzer enthält.
Weitere Maßnahmen, die jeder treffen kann
- Melde das gefundene Haustier bei örtlichen Tierheimen oder Tierschutzorganisationen und hinterlasse deine Kontaktdaten, damit der Eigentümer sich bei dir melden kann.
- Nutze soziale Medien wie Facebook oder lokale Online-Plattformen, um ein Foto und Informationen über die Katze zu teilen und um Hilfe bei Suchtätigkeiten bei dem Besitzer zu bitten.
Wenn du die Katze behalten möchtest, solltest du dennoch versuchen, den Besitzer zu finden, indem du Anzeigen in lokalen Zeitungen aufgibst oder in Tierkliniken und Tiergeschäften nachfragst. Gerade bei Kitten, die ihr Muttertier suchen, notwendig. Dir ist eine Katze zugelaufen? Beachte, dass du davon ausgehen musst, dass die zugelaufene Katze einen Besitzer hat, der nach ihr sucht.
Tätowierung bei zugelaufener Katze erkennen
Bei Katzen werden Tätowierungen oft als Identifikationsmethode verwendet, um den Besitzer im Falle eines Verlustes oder einem zugelaufenen Tier zu identifizieren. Eine Tätowierung besteht aus einer Nummer oder einem Code, der auf der Haut oder in beiden Ohren der Katze tätowiert wird.
Doch es stellt sich die Frage wegen der Erkennung. Um eine Markierung bei einer Katze zu erkennen, musst du das Tier vorsichtig untersuchen. Hier sind einige Schritte, die du befolgen kannst, um ein Tattoo bei einer Katze zu identifizieren:
- Schaue nach einer sichtbaren Tätowierung: Überprüfe das Ohr der Katze, insbesondere die Innenseite des Ohrs, um nach einem möglichen Tattoo zu suchen. Manchmal sind Tätowierungen auch an der Schenkelinnenseite zu finden.
- Verwende eine Taschenlampe: Nutze eine helle Taschenlampe oder einen Lichtstrahl, um die Haut der Katze genauer zu untersuchen. Dadurch können auch kleine oder schwer erkennbare Tätowierungen besser sichtbar gemacht werden.
Markierungen wie Tattoo erkennen
- Halte das Tier ruhig: Bitte jemanden, die Katze sanft festzuhalten oder sie auf den Schoß zu nehmen, damit du sie besser untersuchen kannst. Arbeite behutsam und geduldig, um die Katze nicht zu verängstigen oder zu verletzen.
- Notiere dir die Nummer oder den Code: Wenn du eine Tätowierung gefunden hast, notiere dir die Nummer oder den Code sorgfältig, da dies für die Identifizierung des Besitzers wichtig ist.
Sobald du das Tattoo bei einer Katze identifiziert hast, ist es ratsam, die Nummer oder den Code zu notieren und nach Möglichkeiten zu suchen, den Eigentümer der Katze zu kontaktieren. Dies kann Tierheimen, Tierschutzorganisationen oder Tierärzten helfen, den Besitzer ausfindig zu machen und die Katze sicher wieder nach Hause zu bringen.
Kastration bei Katzen – Indiz für Besitzer
Immer wenn dir eine Katze zugelaufen ist und diese augenscheinlich kastriert wurde, gibt es mit äußerst hoher Wahrscheinlichkeit einen Besitzer. Doch woran erkennst du dieses Merkmal?
Kastrierte Tiere können auf verschiedene Arten erkannt werden. Hier sind einige Merkmale, die darauf hindeuten, dass eine Katze oder ein Kater kastriert ist:
- Fehlender oder kleiner Hodensack bei Katern: Nach der Kastration werden die Hoden des Katers entfernt oder teilweise entfernt, wodurch der Hodensack kleiner wird oder ganz fehlt. Dies ist ein deutliches Zeichen dafür, dass ein Kater kastriert wurde.
- Anzeichen einer Bauchnarbe: Bei weiblichen Tieren nach der Kastration kann eine kleine Narbe im Bereich des Bauches vorhanden sein, wo der Tierarzt den Eingriff durchgeführt hat.
Nur der Tierarzt bietet Sicherheit
Die sicherste Methode, um festzustellen, ob eine Katze oder ein Kater kastriert ist, ist ein tierärztlicher Besuch. Der Tierarzt kann anhand einer gründlichen Untersuchung bestätigen, ob das Tier kastriert wurde oder nicht.
Parallel wird der Tierarzt deinen tierischen Fund untersuchen, ob ein Chip vorhanden ist, der weitere Rückschlüsse auf einen Katzenhalter zulässt. Das Kastrieren von Katzen und Katern wird vorgenommen, um unerwünschte Fortpflanzung und Gesundheitsprobleme zu vermeiden.
Auch ein gepflegtes Fell ist in der Regel ein Indiz für eine menschliche Haltung. Jeder Finder muss eine Suchanzeige stellen und zumindest die örtliche Behörde (Gemeinde) unterrichten.
Kranke Katze zugelaufen – was tun?
Wenn du ein krankes Tier – vielleicht vor dem Supermarkt – aufgelesen hast, ist es wichtig, schnell zu handeln und angemessene Maßnahmen zu ergreifen, um der Katze zu helfen. Hier sind einige Schritte, die du unternehmen kannst, wenn du eine kranke zugelaufene Katze findest.
Achte darauf, dass die Umgebung sicher ist und die Katze nicht in Gefahr ist. Bringe die Katze an einen ruhigen und geschützten Ort, an dem sie sich sicher fühlen kann. Untersuche die Katze sorgfältig auf sichtbare Verletzungen, Anzeichen von Krankheit oder Schmerzen.
Beobachte ihr Verhalten, ihren Appetit, ihre Atmung und eventuelle Ausflüsse. Bringe die Katze so schnell wie möglich zu einem Tierarzt, damit sie untersucht und behandelt werden kann. Der Tierarzt kann die Ursache der Krankheit feststellen und die notwendige medizinische Versorgung anbieten.
Katze zugelaufen? Etwas Futter schadet nicht
Biete der Katze frisches Wasser und hochwertiges Katzenfutter an, um sicherzustellen, dass sie ausreichend Nahrung und Flüssigkeit bekommt. Halte die Katze warm und trocken und sorge für eine bequeme Unterbringung.
Informiere örtliche Tierheime oder einen Tierschutzverein über die gefundene kranke Katze, um Unterstützung, medizinische Versorgung oder ein vorübergehendes Zuhause für die Katze zu arrangieren.
Gib Anzeigen in sozialen Medien, lokalen Zeitungen oder Online-Plattformen auf, um den Besitzer der kranken Katze ausfindig zu machen oder um Hilfe bei der Betreuung und Pflege der Katze zu suchen.
Wichtig ist, dass du mitfühlend und einfühlsam mit der kranken Katze umgehst und alles tust, um ihr zu helfen und sie bestmöglich zu versorgen. Eine rechtzeitige medizinische Behandlung und Fürsorge können dazu beitragen, dass das Tier sich erholt und wieder gesund wird.
Trage jedoch grundsätzlich Handschuhe und bedenke gewisse Risiken. Schütze zuerst dich und vermeide bei offensichtlich kranken Tieren den direkten Kontakt (Parasiten, Krankheiten etc.).
Darf ich eine zugelaufene Katze behalten?
Nur, wenn du gewisse Fristen einhältst. Zunächst ist das Tier nicht dein „Eigentum“. Gerade bei augenscheinlich gesunden und gut genährten Tieren existiert in den meisten Fällen ein Besitzer. Auch wenn die Katze nicht gechippt oder tätowiert wurde.
Melde den tierischen Fund sowie den Fundort unbedingt in der örtlichen Behörde. Lass dir einen Nachweis geben. Nun beginnt die sechsmonatige Frist. Innerhalb dieser Frist kann der Eigentümer seine Katze zurücknehmen.
Natürlich gegen Erstattung sämtlicher angefallenen Kosten wie Tierarztkosten, Futter und dergleichen. Nach Ablauf der Frist kannst du theoretisch „Eigentümer“ deines neuen tierischen Begleiters werden. Allerdings besteht nach wie vor eine dreijährige Frist, in welcher der frühere Eigentümer immer noch sein Tier zurückfordern könnte. Katze zugelaufen und behalten, ist rechtlich betrachtet nicht ganz so einfach möglich.
Gesetzliche Grundlagen für künftige Katzenbesitzer
Grundlage hierfür ist das Bürgerliche Gesetzbuch mit den Paragrafen:
• § 973 BGB Eigentumserwerb des Finders (6-monatige-Frist nach Meldung im Fundbüro)
• § 977 BGB Bereicherungsanspruch (3-Jahresfrist nach Übergang des „Eigentums“)
Ein herrenloses, „wildes“ Tier unterliegt normalerweise nicht dem Fundrecht. Bei offensichtlichen Fundtieren (Haustier-Merkmale wie Halsband, gepflegtes Fell etc.) gilt die Anzeigepflicht. Sicher ist, wenn du das Tier in eine Transportbox packst, zum Tierarzt fährst und eine Suchmeldung startest.
Muss zugelaufene Katze ins Tierheim?
Katze zugelaufen? Nein, es ist nicht zwingend notwendig, das Tier ins Tierheim zu bringen. Erforderlich ist aber die Meldung des Fundes bei deiner Gemeinde sowie bei TASSO. Ansonsten droht im Ernstfall sogar die „Fundunterschlagung“. Allein die Abfrage und Meldung des Tieres im Tierheim genügt nicht aus.
Wenn du dich kurzfristig um das Tier kümmern möchtest, empfiehlt sich ein Tierarztbesuch, um Kennzeichnungen wie einen Chip zu finden und die Katze auf ihren Gesundheitszustand zu überprüfen. Vielleicht handelt es sich doch um die Nachbarskatze aus der näheren Nachbarschaft.
Soll man zugelaufene Kätzchen füttern?
In der Regel nur bei „verwahrlosten“ Tieren und am besten nur zeitlich begrenzt. Es ist ein schwieriges Thema – auch moralisch – zugelaufene wilde Fellnasen zu füttern. Du übernimmst damit Verantwortung! Im schlimmsten Fall, wenn ein Halter existiert, wirst du diesen eventuell verärgern und es gab bereits Klagen deswegen. Ein komplett „heruntergekommenes“ Exemplar meldest du eher einem Tierschutzverein oder dem örtlichen Tierheim. Damit hast du zumindest nichts falsch gemacht.
Glückwunsch – alles richtig gemacht!
Sobald du dich deinem „Fund“ angenommen hast, übernimmst du erste Verantwortung als Tierfreund. Wichtig ist die Meldung an deine Gemeinde, Tierheim sowie andere Behörden (zur Not Polizei).
Auch der Besuch beim Tierarzt gibt Aufschluss über eventuelle Tätowierungen oder einen Chip. Mit weiteren Maßnahmen wie die Verbreitung in sozialen Netzwerken und die Kontaktaufnahme bei TASSO ermöglichst du einem potenziellen Besitzer die schnelle Rückführung seiner Samtpfote.